Utopia - Dystopia

Die Erklärung der Begriffe Utopia und Dystopia, beides Bestandteile von Science Fiction, Fantasy und ihren Subgenres.

Utopia

Der Begriff Utopia stammt aus dem Buch "Of the Best State of a Republic, and of the New Island Utopia" von Sir Thomas More aus dem Jahr 1516, ist also schon ein ziemlich alter Begriff.

Utopia

Das Wort selbst leitet sich aus dem Griechischen ab und bedeutet wörtlich "Nicht-Platz", da Utopia nicht existiert. Im Prinzip handelt es sich bei Utopia um eine Allegorie, nicht um einen real existierenden Platz. Dennoch beschreibt Sir Thomas More Utopia als eine Insel im Atlantik.

Auf der Insel Utopia herrschen ideale Lebensbedingungen, die ideale Gesellschaft, Einheit und Frieden. Grundsätzlich basiert die Gesellschaftsstruktur auf den Lehren Platons und seinem Buch über die Republik.

Im allgemeinen Sprachgebrauch verwenden wir heute Utopia auf zwei verschiedene Weisen. Zum Einen bedeutet Utopia einen perfekten Ort, allerdings sehr individualisiert.

So mag das Schlaraffenland das Utopia des Gourmands darstellen, also quasi den Himmel auf Erden. Niemand leidet in Utopia und alle Menschen (in manchen Formen von Utopia auch Tiere und Natur) stehen auf der gleichen Stufe.

Utopia als Idealzustand der menschlichen Gesellschaft

Die zweite Verwendung des Begriffes Utopia bezieht sich eindeutig auf die Unmöglichkeit eines realen Utopia.
Eine Utopie ist eine Fantasie, ein Tagtraum, der im Angesicht der Realität wie eine Seifenblase zerplatzt.
Schlag dir diese Utopie aus dem Kopf ist demnach gleichbedeutend mit denk mal logisch, oder komm wieder auf den Boden.

Grundsätzlich ist der Mensch eine Spezies, die immer an Rangstrukturen, Weiterentwicklung, Veränderung und den eigenen Vorteil denkt.

Utopia, eine Allegorie der perfekten Gesellschaft

Dementsprechend ist die Vorstellung des Utopia eine rein philosophische Überlegung, genauso wie ein Himmel. Dem normalen Menschen würde spätestens nach vier Wochen wohl tierisch langweilig werden.

Dystopia

Dystopia ist das exakte Gegenteil von Utopia. Meist als Schauplatz für düstere, spannungsgeladene Science Fiction Geschichten, handelt es sich oft um riesige Metropolen, die von einem totalitären Regime beherrscht werden.

Dystopia

Überbevölkerung, Armut, Hunger und Kriminalität sind in Dystopia an der Tagesordnung, genau so wie eine weit klaffende Schere zwischen Arm und Reich. Eine Illusion von Ruhe wird oft durch das Militär aufrechterhalten.

Die dadurch entstehende Spannung wird natürlich gerne in den Geschichten verwendet, und die Überspannung bis zum Bruch als Höhepunkt des Films eingesetzt. Quasi nach dem Motto was zu viel ist, ist zu viel. In den Geschichten stolpert der Protagonist (nach den klassischen Regeln des Storytelling) irgendwie in den ständig schwelenden Konflikt, die aufkeimende (oder bereits in Gang gesetzte) Rebellion und ist letztendlich gezwungen daran teilzunehmen.

Dystopische Zustände

Insbesonders Subgenres der Science Fiction wie Cyberpunk, finden oft an dystopischen Schauplätzen statt. Ein gutes Beispiel für Dystopia sind die Filme Judge Dredd, Gattaca, Equilibrium, Bladerunner, Matrix oder Sin City. Insbesonders auch Animes wie Akira, Ghost in the Shell oder Evangelion. Die Liste ließe sich fast beliebig lang fortsetzen.

Die Kontrolle, quasi die Regierung eines Dystopia ist wie gesagt totalitär. In den meisten Geschichten liegt die Macht in den Händen von Regierungen, Konzernen oder (insbesonders in postapokalyptischen Geschichten) von mafiaähnlichen Banden. Manchmal üben auch Außerirdische oder irgendwelche Engel die Gewalt aus. Der Protagonist kämpft (fast) immer gegen die Machthaber.

Dark City

Grundsätzlich ist Dystopia logischer als Utopia, wobei sich die Frage stellt ob die Lage nicht bereits vor der Entstehung eines klassischen Dystopia komplett eskalieren würde. Gute Frage, wirklich - könnte sich die Menschheit so nach und nach an Umstände gewöhnen, wie sie beispielsweise in Judge Dredd gezeigt werden?
Für jemanden, der in einer kleineren Stadt im ruhigen Österreich aufgewachsen ist sind die Zustände in südostasiatischen Millionenmetropolen bereits eine Dystopie. Wenn man sich allerdings länger dort aufhält (lange genug um zu erkennen wie krass die Unterschiede tatsächlich sind, aber auch lange genug um sich an die Bedingungen zu gewöhnen), erscheint es durchaus wahrscheinlich, dass eine Zivilisation sich langsam einem Punkt nähert, an dem die Welt aussieht wie in einem Cyperpunkstreifen aus der Endzeit.

Verwandte Genres, die vielfach auch ineinander übergehen können sind die apokalyptische und postapokalyptische Science Fiction bzw. Fantasy, Cyberpunk, stellenweise auch Steampunk.

Dystopische Megacity

Dystopische Literatur

Beispiele für dystopische Literatur: Erscheinungsjahr / Name des Buches / Autor

  • 1863 Paris im 20. Jahrhundert | Jules Verne
  • 1880 Der Großinquisitor | Fjodor Michailowitsch Dostojewski
  • 1895 Die Zeitmaschine | H. G. Wells
  • 1899 Wenn der Schläfer erwacht (When the Sleeper Awakes) | H. G. Wells
  • 1907 Lord of the World (Der Herr der Welt) | Robert Hugh Benson
  • 1908 Die Insel der Pinguine | Anatole France
  • 1909 Die andere Seite | Alfred Kubin
  • 1920 Wir | Jewgeni Iwanowitsch Samjatin
  • 1922 Die Macht der Drei | Hans Dominik
  • 1924 Berge, Meere und Giganten | Alfred Döblin
  • 1932 Schöne neue Welt (Brave New World) | Aldous Huxley
  • 1935 Tuzub 37 | Paul Gurk
  • 1936 Der Krieg mit den Molchen | Karel Čapek
  • 1937 Nacht der braunen Schatten (Swastika Night) | Katharine Burdekin
  • 1938 Die Hymne des Menschen (Anthem) | Ayn Rand
  • 1940 Kallocain | Karin Boye
  • 1946 Stern der Ungeborenen | Franz Werfel
  • 1948 Das Bastardzeichen | Vladimir Nabokov
  • 1949 1984 | George Orwell
  • 1950 Die Mars-Chroniken | Ray Bradbury
  • 1950 Der achte Tag | Friedrich Heer aka Hermann Gohde
  • 1952 Das höllische System (Player Piano) | Kurt Vonnegut
  • 1952 Eine Handvoll Venus und ehrbare Kaufleute (The Space Merchants) | Frederik Pohl und Cyril M. Kornbluth
  • 1953 Fahrenheit 451 | Ray Bradbury
  • 1954 Ich bin Legende (Ich, der letzte Mensch) (I am Legend) | Richard Matheson
  • 1957 Das letzte Ufer (On the Beach) | Nevil Shute
  • 1957 Die Gelehrtenrepublik | Arno Schmidt
  • 1957 Der Planet der Affen (La Planète des Singes) | Pierre Boulle
  • 1957 Gläserne Bienen | Ernst Jünger
  • 1957 Die Denkmaschine | A. E. van Vogt
  • 1959 Time Out of Joint | Philip K. Dick
  • 1960 Der Kinderkäufer (The Child Buyer) | John Hersey
  • 1961 Welt ohne Schlaf (The Unsleep) | Diane Gillon
  • 1962 Uhrwerk Orange (A Clockwork Orange) | Anthony Burgess
  • 1964 Revolte im Jahre 2100 | Robert A. Heinlein
  • 1966 New York 1999 (Make Room! Make Room!) | Harry Harrison
  • 1966 Warte auf das letzte Jahr | Philip K. Dick
  • 1968 Morgenwelt | John Brunner
  • 1968 Träumen Androiden von elektrischen Schafen? (Do Androids Dream Of Electric Sheep?) | Philip K. Dick
  • 1970 Die Wächter | John Christopher
  • 1970 Die Mehrbegabten | Philip K. Dick
  • 1971 Die sechste Kolonne | Robert A. Heinlein
  • 1972 Schafe blicken auf | John Brunner
  • 1973 Das Heerlager der Heiligen | Jean Raspail
  • 1974 Oxygenien | Klára Fehér
  • 1974 Die Betoninsel | James Graham Ballard
  • 1974 Eine andere Welt | Philip K. Dick
  • 1974 Planet der Habenichtse (The Dispossessed) | Ursula K. Le Guin
  • 1975 Der Schockwellenreiter | John Brunner
  • 1976 Ypsilon minus | Herbert W. Franke
  • 1976 Gefangen in New York | Ben Bova
  • 1977 Judge Dredd (in 2000 AD) | John Wagner
  • 1977 Der dunkle Schirm | Philip K. Dick
  • 1977 Wer stiehlt schon Unterschenkel? | Gert Prokop
  • 1978 1985 | Anthony Burgess
  • 1978 Der Kiosk | Hans Boesch
  • 1979 Todesmarsch | Stephen King
  • 1980 Die Opferung | Lorenz Lotmar
  • 1981 Der Wohlfahrtskonzern | Frederik Pohl
  • 1981 Schadrach im Feuerofen | Robert Silverberg
  • 1982 Menschenjagd | Stephen King
  • 1982 V wie Vendetta | Alan Moore
  • 1983 Das kugeltranszendentale Vorhaben | Johanna und Günter Braun
  • 1984 Neuromancer | William Gibson
  • 1984 Die Lerchen singen so schön | John Seymour
  • 1985 Der Report der Magd (The Handmaid’s Tale) | Margaret Atwood
  • 1985 Radio Freies Albemuth | Philip K. Dick
  • 1986 Watchmen | Alan Moore
  • 1989 Im Land der letzten Dinge | Paul Auster
  • 1989 Ghost in the Shell | Masamune Shirow
  • 1990 Akira | Katsuhiro Otomo
  • 1990 Hüter der Erinnerung (The Giver) | Lois Lowry
  • 1991 Sin City | Frank Miller
  • 1992 Snow Crash | Neal Stephenson
  • 1993 GO! – Die Ökodiktatur | Dirk C. Fleck
  • 1994 Die 16 Chung-Kuo-Romane | David Wingrove
  • 1995 Morbus Kitahara | Christoph Ransmayr
  • 1996 Der Strand | Alex Garland
  • 1998 Der zweite Engel | Philip Kerr
  • 1999 Yin | Akif Pirinçci
  • 1999 The Domination | S. M. Stirling
  • 2000 Battle Angel Alita | Yukito Kishiro
  • 2003 Oryx und Crake (Oryx and Crake) | Margaret Atwood
  • 2004 Profit (Market Forces) | Richard Morgan
  • 2004 Globalia | Jean-Christophe Rufin
  • 2004 Cloud Atlas | David Mitchell
  • 2005 Der Mastercode | Scott McBain
  • 2005 Traveler (The Traveler) | John Twelve Hawks
  • 2005 Metro 2033 | Dmitri Alexejewitsch Gluchowski
  • 2006 Enhet (Die Entbehrlichen) | Ninni Holmqvist
  • 2006 Schule der Arbeitslosen | Joachim Zelter
  • 2007 Gottes Homepage | Dariusz Muszer
  • 2007 Blind Faith | Ben Elton
  • 2008 Ich werde hier sein im Sonnenschein und im Schatten | Christian Kracht
  • 2008 Die Straße | Cormac McCarthy
  • 2009 Corpus delicti | Juli Zeh
  • 2009 Die Tribute von Panem | Suzanne Collins
  • 2010 Die Welt wie wir sie kannten | Susan Beth Pfeffer
  • 2010 Die Auswahl | Ally Condie
  • 2011 Ashes, Brennendes Herz | Ilsa J. Bick
  • 2011 Die Stadt der verschwundenen Kinder | Caragh O’Brien
  • 2011 Godspeed, Die Reise beginnt | Beth Revis
  • 2011 Die Auserwählten, im Labyrinth | James Dashner
  • 2011 Die Herrschaft der Alten | Alfred Bekker
  • 2011 Delirium | Lauren Oliver
  • 2012 Legend, Fallender Himmel | Marie Lu
  • 2012 Die Bestimmung | Veronica Roth
  • 2012 Gebannt, Unter fremden Himmel | Veronica Rossi
  • 2012 Insurgent | Veronica Roth

Dystopische Filme

  • 1927 Metropolis | Thea von Harbou und Fritz Lang
  • 1966 Fahrenheit 451 | François Truffaut
  • 1970 Das Millionenspiel | Tom Toelle
  • 1971 Uhrwerk Orange | Stanley Kubrick
  • 1971 THX 1138 | George Lucas
  • 1973 …Jahr 2022… die überleben wollen (Soylent Green) | Richard Fleischer
  • 1981 Die Klapperschlange | John Carpenter
  • 1982 Blade Runner | Ridley Scott
  • 1984 1984 | Michael Radford
  • 1985 Brazil | Terry Gilliam
  • 1987 Running Man | Paul Michael Glaser
  • 1988 Akira | Katsuhiro Otomo
  • 1995 Ghost in the Shell | Mamoru Oshii
  • 1995 Judge Dredd | Danny Cannon
  • 1995 12 Monkeys | Terry Gilliam
  • 1995 Neon Genesis Evangelion | Hideaki Anno
  • 1997 Gattaca | Andrew Niccol
  • 1998 Dark City | Alex Proyas
  • 1999 Matrix | Andy und Lana Wachowski
  • 2002 Equilibrium | Kurt Wimmer
  • 2002 Minority Report | Steven Spielberg
  • 2006 Children of Men | Alfonso Cuarón, Tim Sexton und David Arata
  • 2006 Idiocracy | Mike Judge
  • 2006 V wie Vendetta (V for Vendetta) | James McTeigue
  • 2007 I Am Legend | Francis Lawrence
  • 2008 Die Stadt der Blinden | Fernando Meirelles
  • 2009 Gamer | Mark Neveldine und Brian Taylor
  • 2009 District 9 | Neill Blomkamp
  • 2010 The Book of Eli | Gary Whitta und Anthony Peckham
  • 2012 Die Tribute von Panem - The Hunger Games | Gary Ross
  • 2012 Dredd | Pete Travis
  • 2013 Oblivion | Joseph Kosinski

Fazit: Utopia und Dystopia sind schwarzweißmalerische Fiktionen der Realität. Extreme, denen unser Lebensraum sich annähern kann, deren Extreme wir aber wohl nie wirklich erreichen werden.

Neueste Späße

Diverse HandtaschenDiverse Handtaschen
Eine übersichtliche Liste mit verschiedenen Typen von Handtaschen.
Die Tote Bag: Stilvoll und GeräumigDie Tote Bag: Stilvoll und Geräumig
Die Tote Bag ist ein zeitloser Klassiker unter den Handtaschen. Mit ihrer großzügigen Größe und offenen Oberseite ist sie nicht nur äußerst praktisch, sondern auch ein modisches Statement.
 Die Crossbody-Tasche: Praktisch und Cool Die Crossbody-Tasche: Praktisch und Cool
Die Crossbody-Tasche, auch als Umhängetasche bekannt, ist ein vielseitiges Accessoire, das nicht nur bequem, sondern auch stilvoll ist.
Der Rucksack: Komfort und Funktionalität vereintDer Rucksack: Komfort und Funktionalität vereint
Der Rucksack ist mehr als nur ein praktisches Accessoire, er ist ein Symbol für Komfort und Funktionalität.
Die Vielseitigkeit der Schultertaschen: Dein Stil, dein KomfortDie Vielseitigkeit der Schultertaschen: Dein Stil, dein Komfort
Schultertaschen sind nicht nur praktisch, sondern auch äußerst vielseitig und passen zu nahezu jedem Anlass. Diese Taschen, die über die Schulter getragen werden, sind ein unverzichtbares Accessoire in der Welt der Mode.
Der Shopper: Stilvoll und PraktischDer Shopper: Stilvoll und Praktisch
Der Shopper ist eine charakteristische Handtasche für alle Gelegenheiten - fesch und geräumig, damit die wichtigsten Dinge immer zur Hand sind.
Die Satchel Tasche: Stilvoll und FunktionalDie Satchel Tasche: Stilvoll und Funktional
Die Satcheltasche, ein zeitloser Klassiker, der Stil und Funktionalität miteinander vereint.