Das Schiff des Theseus
Das Schiff des Theseus ist eine philosophische Frage, welche seit der Antike bekannt ist. Grundsätzlich geht es darum, ob ein Gegenstand seine Identität verliert, wenn Teile nach und nach durch andere ersetzt werden.
Die Problemstellung
Das Schiff, auf dem Theseus mit den Jünglingen losgesegelt und auch sicher zurückgekehrt ist, eine Galeere mit 30 Rudern, wurde von den Athenern bis zur Zeit des Demetrios Phaleros aufbewahrt. Von Zeit zu Zeit entfernten sie daraus die alten Planken und ersetzten sie durch frisches Holz. Auf die Weise wurde das Schiff vor dem Verfall bewahrt.
Die Galeere wurde daher für die Philosophen zu einer ständigen Veranschaulichung zur Streitfrage der Weiterentwicklung; denn die Einen behaupteten, das Fahrzeug sei nach wie vor Dasselbe geblieben, die anderen hingegen, es habe eine neue Identität erhalten.
Die ganze Geschichte lässt sich natürlich auf viele Situationen anwenden. Schauen wir beispielsweise die Donau an, könnten wir sagen wir sehen niemals den selben Fluss zweimal. Immerhin ist das Wasser, das vor unseren Augen Richtung Schwarzes Meer fließt jeden Augenblick ein Anderes.
Auch wir selbst verändern uns jeden Augenblick unseres Lebens, da sich die Zusammensetzung unseres Körpers ständig ändert. Unsere Erfahrungen und damit unsere Einstellung zu bestimmten Themen des Lebens verändert sich ebenfalls mit der Zeit. Ich bin demnach nicht der selbe Mensch der ich gestern war.
Aber erst wollen wir mal Identität als Solches beschreiben.
Die Identität
Sie setzt sich aus dem Namen, der Form, dem Material und dem Zweck zusammen. Da der Zweck bekanntlich die Form bedingt, reduzieren wir die beiden Dinger zusammen, also
- Name
- Zweck/Form
- Material
Da die Bezeichnung "Schiff des Theseus" als Name den Besitzer zur Identität hinzufügt, sowie die Funktion beschreibt, geben wir dem Ding einen neutraleren Namen, keine Ahnung, Akivasha.
Ändern wir Stück für Stück das Material, indem wir alte Teile ersetzen, ändert sich nur ein Aspekt der Identität, der sich auf das Material bezieht. Die anderen Aspekte bleiben gleich.
Vorgefertigte Extreme
Gut, wir haben jetzt ein ... Ding ... namens Akivasha, aus einem bestimmten Material mit dem Zweck ein Schiff zu sein.
Das Ruder
Bricht jetzt das 21. Ruder ab, und ersetzen wir es - ich glaube wir sind uns einig - ändert das nichts an der Identität der Akivasha.
Die Windmühle
Bauen wir auf dem Gipfel des Ararat eine Windmühle namens Ben und verwenden wir für den 3. Flügel Material aus dem abgebrochenen Ruder - auch hier besteht soweit Einigkeit - handelt es sich nicht um die Identität der Akivasha.
Uneinigkeit?
Besteht bei diesen Beispielen keine Einigkeit, handelt es sich um... ähm, gibts sicher einen Namen irgendwo, bin aber zu faul zum Suchen, also nenne ich es Panidentität (Also Alles ist Alles und Alles was nicht zum Alles gehört ist Nichts, aber auch Nichts ist in den Zwischenräumen des Alles, daher ist auch Nichts Teil des Alles und Alles ist Nichts, daher ist auch diese Uneinigkeit Nichts und daher vernachlässigbar (es ist schon toll wie quer man Worte verdrehen kann).
Aber wo ist die Grenze?
Wenn also ein ersetztes Ruder die Identität nicht ändert, sowie ein einzelnes Ruder die Identität nicht überträgt, wo ziehen wir die Grenze zwischen Ben der Windmühle und Akivasha der Galeere?
Wie viel des Schiffes muss ersetzt werden, bis es seine Identität verliert?
Kann die Windmühle Ben, sofern sie überwiegend aus dem Holz der Akivasha hergestellt wurde, plötzlich Theseus' Mühle werden?
Würden die Matrosen ihr Schiff in Form einer Mühle wiedererkennen?
Der Übergang ist Vage.
Ich wollte die Vagheitsdiskussion eigentlich vermeiden, damit hab ich mir schon einmal Feinde geschaffen.
Was wir also brauchen, ist die Gesamtheit als System, mit dem Faktor t, der Zeit.
Identität im Hirn
Identität ist eine Sache, die im menschlichen Gehirn entsteht. Ein Tier käme nie auf die Idee, einen Berg beispielsweise längerfristig zu identifizieren. Es ist schlicht "Der Ort wo es Fressen gibt". Eine Woche später mag ein ganz anderer Berg "Der Ort wo es Fressen gibt" sein. Aber der Mensch nennt den Berg Stubnerkogel, baut eine Seilbahn rauf und rutscht auf gewachsten Brettern ins Tal. Wer weiß, vielleicht sind diese Bretter ja aus umfunktionierte Schiffsplanken, aber egal.
Für das menschliche Gehirn ändert sich nichts an der Tatsache, daß es sich um das Schiff des Theseus namens Akivasha handelt, wenn ein paar Planken ausgewechselt wurden. Ja, mit dem Faktor t für Zeit kann sogar das Material desselben Schiffs komplett ersetzt werden, man kann sogar den Namen und den Zweck ändern. Und eines Tages dienen die Matrosen auf einem klingonischen Schlachtkreuzer der Negh´Var Klasse namens Kha´Less, und es ist immer noch das Schiff des Theseus.
Wichtig ist eben nur, daß die menschlichen Gehirne genug Zeit bekommen, sich an eine kleine Veränderung nach der anderen zu gewöhnen.
Das funktioniert zumindest so lange, bis ein Klingone beginnt, unangenehme Fragen zur Identität des Kreuzers zu stellen.
Daher .·.
Wenn also Philosophen sich streiten, liegt das wahrscheinlich nur an Zeitmangel.
Oder?
Mir echot gerade die (fiktive) Aussage des 2. Maats der Akivasha durchs Hirn:
"Dieser neue Schiffskoch, der kann wirklich Souflaki machen! Seit der an Bord ist... also es ist einfach nicht mehr dasselbe Schiff."
Jetzt fragt sich natürlich jedes anständige Lama was man daraus lernen kann.
Daß alles eine Frage der Perspektive ist, das wissen wir eigentlich schon.
Daß der Mensch ein Gewohnheitstier ist - eigentlich auch.
Und daß die Zeit alle Wunden heilt - auch.
Also lernen wir im Grunde... nix.
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